Viele Verbraucher stellen sich bei der Anschaffung eines neuen Haushaltsgeräts die gleiche Frage: Wie viel kostet mich das Gerät im Alltag? Besonders bei Geräten, die regelmäßig im Einsatz sind, wie Waschmaschinen oder Trockner, lohnt sich ein genauer Blick auf Strom- und Wasserverbrauch.
Ein Kombigerät, also eine waschmaschine und trockner in einem, gilt dabei oft als besonders praktisch. Doch wie wirkt sich der Einsatz eines solchen Geräts konkret auf die Stromrechnung und die Nebenkosten aus? In diesem Beitrag zeigen wir, was realistisch zu erwarten ist – und wie sich Kosten langfristig kontrollieren lassen.
1. Stromverbrauch einer modernen Waschmaschine
Ein klassisches Haushaltsgerät wie eine Waschmaschine benötigt für einen Waschgang bei 40 °C rund 0,8 bis 1,2 kWh Strom. Bei Nutzung des Eco-Programms kann dieser Wert auf unter 1 kWh sinken. Kombigeräte verbrauchen beim vollständigen Wasch- und Trockengang etwa 3,5 bis 4,5 kWh, abhängig von Beladung und Programmwahl.
Durchschnittswerte:
- Waschen allein: 0,9–1,1 kWh
- Waschen + Trocknen kombiniert: 3,8–4,2 kWh
- Monatlicher Verbrauch bei 3–4 Zyklen pro Woche: ca. 55–75 kWh
- Stromkosten bei 35 Cent/kWh: ca. 19–26 Euro/Monat
2. Wasserverbrauch – oft unterschätzt
Ein moderner Waschgang benötigt etwa 40–60 Liter Wasser, je nach Beladung und Programm. Integrierte Trockner verwenden zusätzlich Wasser zur Kondensation. Kombigeräte benötigen für den Gesamtvorgang etwa 70–90 Liter.
Jährliche Verbrauchskosten Wasser:
- Frisch- + Abwasser: ca. 5 Euro pro 1000 Liter
- Bei 150 Zyklen pro Jahr: rund 12.000 Liter
- Gesamtkosten pro Jahr: ca. 60–75 Euro
3. Welche Faktoren beeinflussen die Betriebskosten?
a) Beladung
Je besser die Trommel ausgelastet ist, desto geringer der Verbrauch pro Kleidungsstück. Ideal sind 70–80 % Füllung.
b) Schleuderdrehzahl
Ein hoher Schleudergang (z. B. 1400–1600 U/min) reduziert die Restfeuchte – das verkürzt die Trocknungszeit und spart Strom.
c) Programmwahl
Eco-Programme verbrauchen weniger Strom, benötigen aber mehr Zeit. Kurzprogramme sind oft energieintensiver, wenn auch praktisch.
d) Lüften statt trocknen
Nicht jedes Kleidungsstück muss in den Trockner. Wer etwa Bettwäsche oder Sportkleidung an der Luft trocknet, spart mit jedem Verzicht mehrere Kilowattstunden.
e) Geräteklasse
Moderne Kombigeräte der Energieeffizienzklasse A–B verbrauchen bis zu 30 % weniger Energie als ältere Modelle.
4. Rechnet sich eine waschmaschine und trockner in einem?
Ein häufiges Argument gegen Kombigeräte ist der Stromverbrauch beim Trocknen. Tatsächlich liegt dieser höher als bei Einzelgeräten mit Wärmepumpe. Doch dafür entfällt:
- die Anschaffung eines zweiten Geräts
- der Platzbedarf für einen separaten Trockner
- zusätzlicher Installationsaufwand
In Summe sparen Haushalte mit einem Kombigerät oft nicht nur Platz, sondern auch einmalige und laufende Kosten – insbesondere bei geringer Wäschemenge oder seltener Trocknung.
Beispielrechnung (jährlich bei 2-Personen-Haushalt, 3 Zyklen/Woche):
Kategorie | Einzelgeräte | Kombigerät |
Anschaffung | 1300 € | 800 € |
Stromkosten | 350 € | 280 € |
Wasser | 90 € | 75 € |
Wartung | 100 € | 70 € |
Gesamtkosten/Jahr | ca. 540 € | ca. 425 € |
Ersparnis im ersten Jahr: rund 600–700 Euro
5. Worauf achten beim Betrieb?
- Regelmäßige Reinigung der Trommel und des Flusensiebs erhöht die Effizienz
- Trockner nur bei Bedarf nutzen
- Stromtarife prüfen, z. B. günstiger Nachtstrom
- Nicht vorheizen – moderne Geräte starten sofort effizient
- Zeitschaltfunktion nutzen, um Lastspitzen im Haushalt zu vermeiden
6. Fazit: Mit Überblick zur Kostenkontrolle
Eine waschmaschine und trockner in einem ist nicht automatisch ein Kostenfaktor. Im Gegenteil: Mit einem effizienten Gerät, gutem Nutzungsverhalten und etwas Planung lassen sich Strom- und Wasserkosten transparent steuern. Die Kombination aus Komfort und Energieeinsparung macht moderne Kombigeräte zu einer sinnvollen Investition – besonders in Haushalten mit begrenztem Platz und klarem Kostenbewusstsein.
Wer regelmäßig wäscht, aber nicht täglich trocknet, profitiert langfristig. Und wer dazu noch Programme sinnvoll auswählt, hat nicht nur saubere Kleidung – sondern auch eine saubere Abrechnung.